Forschungsthemen
Hier findet sich ein kommentierter Überblick über die Forschungsthemen, mit denen ich mich im Laufe der Zeit beschäftigt habe, jeweils ergänzt um einige relevante Publikationen.
Offshoring und globale Wertschöpfungsketten
In den 1990er Jahren begann eine Neuorientierung der Theorie des internationalen Handels, in der man sich verstärkt einem Phönomen zuwandte, das mittlerweile als Offshorung oder Globalisierung der Wertschöpfungsketten bekannt ist. Die traditionelle Handelsthorie betrachtete Produktionsprozesse weitghend als integrierte und innerhalb einzelner Länder stattfindende Wertschöpfung durch primäre Inputs, vor allem Arbeit, Sachkapital und Humankapital. Diese Vereinfachung war aufgrund der zunehmenden empirischen Bedeutung der internationalen Fragmentierung von Produktionsprozessen sehr fragwürdig geworden. Man suchte nach einer Neuformulierung der Theorie, mit der die zentralen Fragen der Handelstheorie (e.g., Wohlstandsgewinne durch Handel, Auswirkung der Handelsliberalisierung auf Löhne) unter gebührender Berücksichtigung dieser Fragmentierung - später Globalisierung der Wertschöpfungsketten genannt - gestellt und beantwortet werden konnten. Meine Beiträge dazu:
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“A Specific-Factors View on Outsourcing,” in North American Journal of Economics and Finance, vol. 12, 2001, 31-53.
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“The Distributional Effects of International Fragmentation,” in German Economic Review, vol. 40, 2003, 89-120.
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“Aspects of International Fragmentation,” in Review of International Economics, vol. 12(5), 2004, 793-816.
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“International Outsourcing and Factor Prices With Multistage Production,” in Economic Journal, vol. 114 (494), March 2004, C166-C185.
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“Global Sourcing Decisions and Firm Productivity: Evidence from Spain,” in Stern, R. M. (ed.), Quantitative Analysis of Newly Evolving Patterns of International Trade: Fragmentation; Offshoring of Activities; and Vertical Intra-Industry Trade. World Scientific Studies in International Economics, 2012 (with Marcel Smolka).
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“Sourcing Premia with Incomplete Contracts: Theory and Evidence,” in The B.E. Journal of Economic Analysis and Policy, vol.11, Issue 1 (Contributions), January 2011 (with Marcel Smolka).
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“Managerial versus Production Wages: Offshoring, Country Size and Endowments,” in Canadian Journal of Economics, Vol. 47 (2014/1): 250–271 (with Sebastian Benz).
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“Global Sourcing and Firm Selection”, in Economics Letters, Vol. 124 (2014/3): 411–415 (with Marcel Smolka).
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“Offshoring and Volatility of Demand”, in W. Kohler and E. Yalcin (eds.), Developments in Global Sourcing, MIT Press (CESifo Seminar Series), 2018 (with Sebastian Benz and Erdal Yalcin).
Internationale Migration
Internationale Migration hat ein hohes Potential für die Wohlstandserhöhung. Aber wie bei internationalem Handel, so ist dies auch bei Migration mit einer Änderung der Faktorpreise, insbesondere der Löhne verbunden. Die Sorge um als problematisch empfundene Lohnsenkungen in den Immigrationsländern führt denn auch in nahezu allen Industrieländern zu mehr oder weniger restriktiven Immigrationspolitiken. Sind diese Sorgen berechtigt? In Zusammenarbeit mit Gabriel Felbermayr und anderen Koautoren sind wir dieser und anderen Fragen der Migration sowohl theoretisch als auch empirisch nachgegangen. Publikationen dazu:
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“Immigration and wages in general equilibrium: A theoretical perspective,” in Foders, F. and R. J. Langhammer (eds.), Labor Mobility and the World Economy, Berlin-Heidelberg: Springer Verlag, 2006, 51-80 (with Gabriel Felbermayr).
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“Immigration and Native Welfare,” in International Economic Review, vol. 48(3), 2007, 731-760 (with Gabriel Felbermayr).
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“Restrictive Immigration Policy In Germany: Pains and Gains Foregone?” in Review of World Economics, vol. 146/1, April 2010, 1-21 (with Gabriel Felbermayr and Wido Geis).
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“Migration, International Trade and Capital Formation: Cause or Effect?” in The Handbook of the Economics of International Migration vol. 1B, edited by Barry R. Chiswick and Paul W. Miller, Amsterdam: Elsevier, 2015, 913–1025 (with Gabriel Felbermayr and Volker Grossmann).
Quantifizierung der Wirkungen des EU-Beitritts und der EU-Erweiterung
Die Europäische Union (EU) ist u.A. charakterisiert durch den Binnenmarkt für Güter und Dienstleistungen. Dieser besagt, dass der Handel zwischen Mitgliedsländern weder durch Zollbarrieren, noch durch nichttarifäre Barrieren behindert werden darf. Zugleich unterliegt der Handel mit Drittstaaten einem gemeinsamen Außenzoll. Die Handelstheorie besagt, dass diese Art der (präferenziellen) Handelsliberalisierung für die Mitgliedsländer eine Wohlstandsmehrung bringen kann, aber nicht muss. Handelsschaffung nach komparativen Vorteilen schafft Wohlstand, Handelsumlenkung gegen komparative Vorteile vernichtet Wohlstand. Zugleich gibt es innerhalb der teilnehmenden Länder Umverteilungswirkungen durch Faktorpreisänderungen und zwischen den Mitgliedsländer Umverteilung durch das EU-Budget (Beitragszahlungen und Rückflüsse in die Mitgliedsländer). Wie lassen sich diese Wirkungen für ein neu beitretendes Land (e.g., Österreich 1995) quantifizieren? Wie lassen sich die Wirkungen der Erweiterung (Osterweiterung 2004 und 2007) für die bestehenden Mitgliedsländer quantifizieren? Christian Keuschnigg und ich haben ein allgemeines Gleichgewichtsmodell entwickelt und kalibriert, das wir für verschiedene Szenarien im Zusammenhang mit verschiedenen Erweiterungen der EU zur Beantwortung der genannten Fragen verwendet haben.
Die wichtigsten Publikationen dazu:
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“Eastern Enlargement of the EU: A Dynamic General Equilibrium Perspective,” in Harrison, G.W., Hougard Jensen, S.E., Haagen Pedersen, L. and Th. Rutherford (eds.) Using Dynamic General Equilibrium Models for Policy Analysis, Amsterdam: North-Holland, 2000, 1119-170 (with Christian Keuschnigg).
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“Innovation, Capital Accumulation and Economic Transition,” in Baldwin, R.E. and J.F. Francois (eds.), Dynamic Issues in Applied Commercial Policy Analysis, Cambridge: Cambridge University Press, 1999, 89-137 (with Christian Keuschnigg).
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“Wer gewinnt, wer verliert durch die Osterweiterung der EU?” in Hoffman, L. (Hrsg.), Erweiterung der EU, Berlin: Duncker & Humblot, 2000, 27-78 (Plenarvortrag bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik).
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“Die Osterweiterung der EU aus der Sicht der bestehenden Mitgliedsländer: Was lehrt uns die Theorie der ökonomischen Integration?” in Perspektiven der Wirtschaftspolitik, vol. 1, 2000, 115-141.
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“The German Perspective on Eastern EU Enlargement,” in The World Economy, vol. 24, April 2001, 513-542 (with Christian Keuschnigg und Mirela Keuschnigg).
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„An Incumbent Country View on Eastern Enlargement of the EU, Part I: A General Treatment,” in Empirica, vol. 27, 2000, 325-351 (with Christian Keuschnigg). (Keynote bei der Jahrestagung der Österreichischen Nationalökonomischen Gesellschaft).
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“An Incumbent Country View on Eastern Enlargement of the EU, Part II: The Austrian Case,” in Empirica, vol. 28, 2001, 159-185 (with Christian Keuschnigg).
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“The Lisbon Goal of the EU: Rhetoric or Substance,” in Journal of Industry, Competition and Trade, vol. 6, 2006, 85-113.
Quantifizierung der Wirkungen von Handelsliberalisierung
Die Handelstheorie sagt vorher, dass unilaterale Handelsliberalisierung (e.g., Zollsenkungen) einem Land Wohlstandsmwhrung bring, dass damit aber typischerweise Fakorpreisänderungen (und damit auch Umverteilung) einhergehen. Wie lassen sich diese Wirkungen quantifizieren? In Zusammenarbeit haben Christian Keuschnigg und ich ein dynamisches allgemeines Gleichgewichtsmodell mit monopolistischer Konkurrenz (Produktdifferenzierung) und Kapitalakkumulation entwickelt, das wir zunächst für Handelsliberalisierung im Rahmen der Uruguay-Runde des GATT (später WTO) angewendet haben.
Die wichtigsten Publikationen dazu:
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“Income Distribution and Labor Market Effects of Austrian Pre- and Post-Tokyo-Round Tariff Protection,” in European Economic Review, vol.35, 1991, 139-154.
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“Modeling Intertemporal General Equilibrium: An Application to Austrian Commercial Policy,” in Empirical Economics, vol. 19, 1994, 131-164 (with Christian Keuschnigg).
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“Dynamic Effects of Tariff Liberalization: An Intertemporal CGE Approach,” in Review of International Economics, vol. 3, 1995, 20-35 (with Christian Keuschnigg).
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“Commercial Policy and Dynamic Adjustment under Monopolistic Competition,” in Journal of International Economics, vol. 40, 1996, 373-410 (with Christian Keuschnigg).
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“Dynamics of Trade Liberalization,” in Francois, J.F. and K. Reinert (eds.), Applied Trade Policy Modeling: A Handbook, Cambridge and New York: Cambridge University Press, 1997, chapter 13, 383-434 (with Christian Keuschnigg).
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“Exploring the Intensive and Extensive Margins of World Trade,” in Review of World Economics, vol. 142(4), 2006, 642-674 (with Gabriel Felbermayr).
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“Modelling the Extensive Margin of World Trade: New Evidence on GATT and WTO Membership,” in The World Economy, vol. 33/11, November 2010, 1430-1469 (with Gabriel Felbermayr).
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“Does WTO Membership Make a Difference at the Extensive Margin of World Trade?” in Drabek, Z. (ed.), Is the World Trade Organization Attractive Enough for Emerging Economies: Essays in Criticism of the Multilateral Trading System, Palgrave Macmillan, 2010 (with Gabriel Felbermayr).
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“An adverse social welfare effect of a doubly gainful trade,” in Journal of Development Economics vol. 135, November 2018: 77-84 (with Oded Stark, Ewa Zawojska and Krzysztof Szczygielski).
Empirische Tests der Heckscher-Ohlin Theorie
​Grundgedanke der Heckscher-Ohlin Theorie: Faktorausstattungen (Kapital, Arbeit etc.) bestimmen die komparativen Vorteile und die Handelsstruktur der Länder, und internationaler Handel tendiert zum internationalen Ausgleich der Faktorpreise (Preise für Realkapital, Löhne).Wie lässt sich dieser Grundgedanke exakt und zugleich allgemein formulieren, sodass die Theorie empirisch überprüft werden kann?
Meine wichtigsten Publikationen dazu:
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Faktorproportionen und Internationaler Handel: Theorie und empirische Untersuchungen am Beispiel Österreichs, Tübingen. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1988 (Habilitationsschrift)
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“The Factor Content of Austria´s Foreign Trade 1976,” in Empirica, vol. 14, 1/1987, 3-24.
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“Modeling Heckscher-Ohlin Comparative Advantage in Regression Equations: A Critical Survey,” in Empirica, vol. 15, 2/1988, 263-293.
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“How Robust are Sign and Rank Order Tests of the Heckscher-Ohlin-Vanek Theorem?” in Oxford Economic Papers, vol. 43, 1991, 158-171.
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“Factor-Price Equalization Under Joint and Nonjoint Production,” in Journal of Economics, vol. 62, 3/1995, 271-294 (with Max Albert).