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Aktuelle Forschungsprojekte

Risikoteilung zwischen Ländern der Eurozone im Vergleich mit Staaten der USA

Mitgliedsländer einer Währungsunion können länderspezifische makroökonomische Schocks nicht durch Anpassung der Wechselkurse anpassen, weil sie gar keine eigene Währung haben. Gleichwohl können andere Mechanismen für eine zeitliche "Glättung" des pro-Kopf-Konsums sorgen: internationaler Kapitalverkehr, internationale Kreditvergabe, internationale Transfers und internationale Arbeitsmobilität. Letzteres wird häufig sogar als Kriterium für die Bildung einer Währungsunion genannt. Wie lässt sich der Beitrag der Arbeitsmobilität zur Abfederung asymmetrischer Schocks relativ zu anderen Mechanismen quantifizieren? Stimmt die weitverbreitete Vorstellung, dass dieser Beitrag in den USA viel höher ist als in der Eurozone? Antworten in einer gemeinsamen empirischen Arbeit mit Susanne Wellmann und Gernot Müller

Dieses Projekt ist Teil eines größeren Projekts, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wurde.

Markup-pricing führt bei Input-Output Linkages zu ineffizienten Produktionsstrukturen

Wenn Firmen Produktdifferenzierung betreiben, dann haben sie Preissetzungsspielraum, den sie zur Abdeckung ihrer Fixkosten verwenden könnnen. Die Preise liegen dann über den Grenzkosten ("mark-up-Preise"). Diese Produkte werden aber typischerweise nicht nur im Konsum, sondern auch als Inputs in der Produktion verwendet. Und dort erscheinen sie aus Sicht der Produzenten im Vergleich zu Arbeit zu teuer: sie kosten für die Firma mehr (mark-up-Preise) als für die Gesellschaft (Grenzkosten).  Man muss erwarten, dass das Marktgleichgewicht ineffiziente Produktionsstrukturen aufweist. Wo genau liegen die Verzerrungen? Wie kann die Politik gegensteuern? Wir sind in einer solchen Situation die Anreize für Handelspolitik gelagert?  Antworten in einer gemeinsamen theoretischen Arbeit mit Benjamin Jung:

Verhaltensanpassung an die Pandemie und an Lockdowns

Die Analyse von Infektionsdynamiken beruht weitestgehend auf dem sogenannten SIR-Modell, in dessen  Zentrum die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Gruppen einer Gesellschaft Individuen stehen: jenen, die noch empfänglich sind für eine Infektion ("Susceptibles"), jenen, die aktuell infektiös sind ("Infectious") und den Genesenen ("Recovered"). Für ein volles Verständnis der Entwicklung einer Pandemie, und insbesondere der gegen die Pandemie eingesetzten Politiken, muss dieses Modell erweitert werden um die "trade-offs", die das individuelle Verhalten bestimmen. Dazu gehören insbesondere die wirtschaftlichen Anreize. In einer gemeinsamen Arbeit mit Alexander Dietrich und Gernot Müller undersuchen wir, wie diese Anreize die Reaktion der Wirtschaftssubjekte auf die Pandemie selbst, sowie deren Reaktion auf die bekannten Pandemiepolitiken bestimmen, nämlich der Verhängung von Kontaktbeschränkungen ("lockdowns") und der Impfung. Wir demonstrieren anhand eines anlytisch beherrschabren theoretischen Modells, dass diese Reaktion durch den sogenannten Peltzman-Effekt geprägt ist. Damit ist gemeint, dass die Wirksamkeit einer Politik, die auf Verringerung von Risiken abzielt, dadurch gemindert wird, dass die Individuen aufgrund der Politik geneigt sind, höhere Risiken einzugehen. Dieses Verhalten kann die Wirksamkeit der genannten Politiken erheblich reduzieren - im Extremfall sogar zunichtemachen. Unsere empirische Analyse von Daten aus der EU und den USA legt nahe, dass dieser Peltzman-Effekt die Entwicklung der Covid-19 Pandemie auf signifikante Weise mitbestimmt hat und die zeitweise enttäuschend geringe Wirksamkeit der genannten Politiken erklären kann.

  • Dietrich, A, W Kohler and G J Müller (2023), “Pandemics, Public Policy, and Peltzman Effects”, CEPR Discussion Paper 17952.

  • Dietrich, A, W Kohler and G J Müller (2023), "Covid-19 policies and the human factor," VoxEU, 19 Mar 2023

Firmenheterogenität im Außenhandel Deutschlands

Es ist allgemein bekannt, dass der internationale Handel eines Landes - auch innerhalb einzelner Sektoren betrachtet - nicht gleichmäßig auf alle Firmen verteilt sind. In einer gemeinsamen Arbeit mit Matthias Fauth und Benjamin Jung unternehmen wir hier auf der Grundlage neuer transaktionsbezogener Daten eine detaillierte Zerlegung des deutschen Außenhandels untersuchen wir hier das Ausmaß dieser Ungleichverteilung. Wir betrachten Importe wie auch Exporte und zwar getrennt nach Produktgruppen und Handelspartnerländern, wie auch getrennt nach Firmentypen. Zu diesem Zeitpunkt ist ein Working Paper verfügbar:

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